projecticon

MENSA HAUPTGEBÄUDE HU

  • BERLIN
  • STATUS: WETTBEWERB
    BGF: 2.800 m²
    JAHR: 2007

Die beiden Nordflügel des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität stehen in einem wichtigen Verhältnis. Die Symmetrie der Flügelbauten bestimmt die innere Organisation, die äußere Erscheinung und die städtebauliche Situation. Die Mensa im Westflü-gel wird ähnlich dem gegenüberliegenden Hörsaal im Ostflügel von zwei Eingangshallen begrenzt. Die Aktivierung dieser Hallen stellt einen wichtigen Ansatz des Entwurfes dar, sie flankieren die großen öffentlichen Funktionen des Erdgeschosses zum Frei-raum und eröffnen den übersichtlichen Weg in das Gebäude.Folgerichtig werden auch die Erschließungsgänge durch die Mensa aus dem Gefüge des Vorhandenen fortgeschrieben. Im Keller isst man nicht! Eine weitere Entwurfsprämisse ist die Anordnung aller Speiseplätze über Bodenniveau. Das Unterge-schoss bietet sämtlichen Funktionsbereichen Platz und lässt einen schlüssigen Ablauf zu. Dabei dient der eingestellte Körper der Speiseausgabe als Verteiler. In der Fortsetzung des Mittelganges erschließt dieser auch das Speiseangebot und vermittelt in der Schnittfigur zwischen dienenden und nutzenden Bereichen. Die dabei im Erdgeschoss entstehende Terrassenlandschaft der Spei-seräume bietet dem Gast unterschiedliche Situationen. Oben bietet das Deck zwischen der vorhandenen Tragstruktur Intimität während sich die Landschaft über das Deck, den großen Speisesaal und den direkt angeschlossenen Freibereich zum Gartenhof abtreppt. Zur Universitätsstraße sitzt man geschützt durch die Brüstung direkt am Fenster. Alle Essensplätze sind intensiv natür-lich belichtet und stehen in einem offenen Raumverbund. Alle nicht öffentlichen Funktionen werden umschlossen. Die eingefügte Speiseausgabe übernimmt eine ordnende Funktion. Klar ablesbar schreibt sie sich in die Gebäudestruktur, die ihre historische und organisatorische Logik hat ein und gliedert den Raum. Sie gibt ihm eine innere Fassade um dadurch umseitig, sowohl mit den frei gespielten Außenwänden als auch mit der Deckenun-tersicht der Würde des Bestandes gerecht zu werden. Die historische Textur des Innenraumes soll hervorgehoben werden. Das Neue präsentiert somit bewusst ein anderes, ein tektonisches Thema. Als stark frequentierter öffentlicher Bereich steht somit der körperhafte Innenraum robust in der historischen Hülle.