projecticon

RATHAUSUMFELD MIT BÜRGERSAAL

  • VATTERSTETTEN
  • STATUS: WETTBEWERB
    BGF: 10.700 m²
    JAHR: 1997

Aus den örtlichen Situationen werden die unterschiedlichen Qualitäten im Rathausumfeld zusammengeführt. Über das Feld nordöstlich (zukünftige Landschaftsgestaltung) entsteht ein „grüner Übergang“ vom Markt bis zum Friedhofsgelände. Das Bürgerhaus inszeniert diesen Zusammenhang bis in seine Raumausrichtungen während die Wohnbebauung als Filter fungiert. Eine direkte Verbindung der beruhigten Wendelsteinstraße über eine Kreuzung bis zur Johann-Sebastian-Bach-Straße erschließt das Rathausumfeld dem Ort.

Im Bereich östlich des Wettbewerbgrundstücks befinden sich Flächen, die den Ortskern langfristig und potentiell verstärken und zusammen mit dem Landschaftskonzept und der Ausrichtung der Wohnbebauung, sowie der Lage des Marktes und der Situation um das Bürgerhaus, ein attraktives Zenrum entstehen lassen. Sowohl zur Abschirmung der Wohnsiedlung, als auch zur Stärkung der Platzkante in Richtung Süden fungiert eine Gebäudeform, die sich vermittelnd und ordnend um das Rathaus legt. In der Durchmischung von Kleingewerbe, Verwaltung und Wohnen festigen die Gebäude den Ortskern funktional und inszenieren eine subtile Durchwegung. Das Rathaus behauptet sich in dieser Formation, wird in seiner Bedeutung unterstützt. Dadurch gewinnt der Verlauf der Wendelsteinstraße ein gleichmäßiges Bild. Im westlichen Gebäude befinden sich klare ablesbare Kuben die Rathauserweiterung (im Umgang und funktionaler Nähe). Weiterhin stehen im Erdgeschoss Flächen für einen Markt und in den Obergeschossen Büronutzungen und Wohnungen zur Verfügung. Die Wohnungen korrespondieren mit der hinteren Siedlung. Die Struktur, der Gebäude ist so angelegt, dass eine Umnutzung jederzeit funktioniert, die Flächen werden mit den aufgehenden Geschossen immer beruhigter.

Der Ostflügel ist ähnlich strukturiert. Eine Nutzung als Hotel (mit den Wohnungen entsprechenden Zimmern in den Türmen), andere Funktionen, wie Wellness-Center oder Mischfunktionen entsprechend dem Westgebäude sind ebenso unterzubringen. Im Erdgeschoß (einer Hotel-Lobby) befindet sich die Gastronomie sowohl in nächster Nähe zum Foyer des Bürgerhauses als auch in direkter Nachbarschaft zum Rathaus. Auf einem dem Markt benachbarten Platz, den die drei Gebäude markieren, könnte ein Biergarten stehen. An der Giebelseite des Gebäudes, direkt der Möschenfelder Straße zugewandt, befindet sich die Polizeistation. Der Marktplatz erstreckt sich über die Straße und schließt die Bereiche um das Rathaus mit ein. So steht diese an zentraler örtlicher Stelle. Die Straße läuft in beruhigter Form und im gleichen Belag über den Platz. Die Platzkanten werden mit dem Rathaus, und mit der Kirche bestimmt. Das Bürgerhaus verstärkt nun die Formation um Markt und Rathaus. Es bestimmt unterschiedliche und doch zusammenhängende örtliche Räume vom Markt über den Rathausnebenplatz bis zum Landschaftsraum über die Straße. Das Hineinfließen in das öffentliche Gebäude und die Inszenierung der Raumfolgen und der Ausblicke sind die gewünschten Aspekte zur Verknüpfung mit der Umgebung. Eine Transparenz jeder dieser Situationen speziell zugewandt unterstreicht diese Haltung und setzt sich gleichzeitig in die Perspektive der Stadtkulisse – erhellt diese ohne sie zu verbergen.