BAD KALTERN

  • KALTERER SEE
  • WETTBEWERB

Hallen- und Seebad Kaltern

Gebäudedaten/Inhalt: Gesamt HNF 3.821 m2

Städtebauliche Einordnung
Der Neubau der Badeanlge wird als Impuls zu einer Neuordung der Uferzone gesehen. Mit der Verlegung des Bachlaufes entsteht eine urbane Situation , die ein Zusammnenspiel unterschiedlicher Nutzungen ermöglicht. Der Bach trennt und verbindet zugleich die Badeanlage mit der Stadt. Ein zentraler Uferplatz erweitert sich von der Seepromenade bis zum Bootsverleih als urbanes Herzstück. Er ist somit städtische Bühne und Vorplatz der Badeanstalt. Die auf der südlichen Bachseite gelegene Badeanstalt erhält mit dem Wasserlauf eine natürliche Abgrenzung.


Struktur der Badeanlage
Das Hallen- und Seebad bildet gleichzeitig die Grenze und den vermittelnden Übergang zwischen Ort und Seeufer. Das bedeutet, dass das Gebäude zu beiden Seiten unterschiedliche Gesichter zeigt und dennoch als Einheit erkennbar und verstehbar bleibt. Dies gelingt durch die Aufnahme des Mauerthemas von der Uferpromenade bis zum offenen Stützengerüst der Südfassade. Die schweren Mauern umschließen das Hallenbad, geben den Blick zum Freibad vor und geleiten dieses über seine Terassen zum Panorama des Sees. Die Badeanlage wird somit einheitlich gefasst, die „Badeorte“ selektiert und gerichtet. Der See dient dabei als „freies Becken“ der unteren Terasse als Bühne und Kulisse. Die Pavillons der Dachlandschaft setzten diese Orientierung fort. Die räumlichen Ausblicke schweifen über die Badeterassen nach süden, während das Bild der Landschaft über den gesamten See aus Sicht der freien Dachliegeflächen baulich gerahmt wird. Die Dachaufbauten formieren sich als Krone des Gebäudes, die zugeordneten Freiräume ergeben separierte Zonen von Sonnen- bis Ruhedeck. Die innere Struktur der Badeanlage erschließt sich über den zentralen Haupteingang des Neubaues. Das große Foyer fungiert als schnittstelle – zum warten, als Schleuse zum freibaden und als Übergang zum Bad. Ein zentrales Rückrad folgt dem Bachlauf. An ihm entwickeln sich zwei Themen: einerseits die Höhenentwicklung und –Staffelung sowie das Thema der künstlichen Badeterrassen. Der Baukörper und die Niveausprünge folgen dem natürlichem Bild und entwickeln differenzierte Ebenen. Dabei sucht der Entwurf besonders auf die unterschiedlichen Erlebniswelten der Terrassen einzugehen, ohne eine Trennung von innen und außen zu beführworten. Dieses Landschaftsbild setzt sich bis in die Obergeschosse fort. Die lichtdurchflutete Südfassade wirkt als Membran. Das große Spaßbecken nutzt den Höhensprung mit Wasserspielen. Hier befinden sich Strudeldüsen und Wasserspeier zur Massage. Vis a vis steigen die Liegeterassen als Uferzone im Bad sanft an und bilden in steinerner Massivität ruhende Horte zum Trubel des Badens.